Abendlicht für den lokbespannten Fernreisezug
Der Schienenpersonenverkehr in Deutschland ist in den letzten etwa 15 bis 20 Jahren ganz klar eine Domäne von Triebwagen und Triebzügen geworden. Ersetzen erst ein- oder zweiteilige Triebwagen (mitunter auch in Mehrfachtraktion) die teuren und schweren Garnituren aus einer Lok mit ein oder zwei Wagen geht es nun langsam, aber unaufhaltsam, auch den letzten lokbespannten Zügen "an den Kragen". In einigen Jahren werden die neuen ICE 4 in größeren Stückzahlen auf die Schiene kommen und den "klassischen" InterCity aus einer Lok mit mehreren Reisezugwagen, ein großer Teil davon in ihren Grundfesten aus den 1960er und 1970er Jahren, weitgehend ersetzen. Zwar wird es auf einigen Routen wo derzeit und langfristig keine Elektrifizierung geplant ist (beispielsweise nach Westerland) noch einige Kurse mit diesem "klassischen" Material geben und natürlich gibt es mit dem erst letztes Jahr in Dienst gestellten Doppelstock-InterCity (Baureihe 146 und 147 mit jeweils fünf Wagen) auch weiterhin lokbespannte Fernverkehrszüge, doch der Großteil wird leider verschwinden.
Daher steht die obige Aufnahme quasi für mich im doppelten Sinne für den Abschied: Etwa 60 Minuten, nachdem die 101 137-8 mit dem IC 2047 von Köln nach Dresden nahe Woltorf an zahlreichen weiteren Fotografen und mir Richtung Braunschweig vorbeigesaut war, verschwand auch das Licht und wir fuhren nach Hause.
Aufnahmedatum: Donnerstag, 17. März 2016 - 16:56 Uhr
makna 03/01/2017 11:53
Hier kann ich Thomas sowohl hinsichtlich Motiv- als auch Zugbildungs-Kommentar voll beipflichten !!!BG Manfred
Maschinensetzer 29/12/2016 23:23
Ein Standardansicht hervorragend mit Rahmen und klasse Hintergrund bei gutem Licht gelöst! Den heute aktiven Baureihen kann ich noch nicht so viel abgewinnen und lese deshalb verwundert "zahlreichen weiteren Fotografen", das Foto ist natürlich gut!Als Geschäftsmann bin ich mit diesen unflexiblen Triebwagen nicht einverstanden, da nur äußerst grob die Kapazität an die Bedürfnisse angepasst werden kann... – heißt grob gesagt: in Stoßzeiten sind die Züge überfüllt und außerhalb fahren zuviele leere Plätze durch die Gegend. Bei der modernen Bahn werden allerdings auch lokbespannte Züge nicht mehr den Bedürfnissen angepasst. Es fehlt schlichtweg das Material und der ohne bürokratische Hürden und Hierarchien agierende Disponent, der entscheiden konnte, wo und wann Wagen beigestellt wurden...
Viele Grüße
Thomas