Die Lange Straße in Rostock (3)
Prachtstraßen nach sowjetischem Vorbild zu errichten, galt bis Ende der 60ger Jahre als Symbol der Überlegenheit des Ostens. Auch die vom Krieg stark zerstörte Lange Straße in Rostock sollte eine sozialistische Bummelmeile der DDR werden. Für die Magistrale war sogar ein Theater auf dem Platz zwischen Stadthafen und Kröpeliner Tor geplant.
Der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht legte am 30. Januar 1953 den Grundstein „für die sozialistische Gestaltung der Stadt Rostock“. Dabei versenkte er eine Hülse mit Urkunde und Tageszeitung in der Baugrube für ein Wohngebäude mit Tabakgeschäft und anderen Läden, an der Ecke Breite Straße. Zehntausende jubelten ihm zu.
Auf der Erinnerungstafel, angebracht an einem Tabakladen, später zog ein Schnapsladen ein, stand: «Hier legte am 30. Januar 1953 der Sekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates WALTER ULBRICHT den Grundstein für die sozialistische Gestaltung der Stadt Rostock. Er rief den Rostockern zu: Fangt an! Baut euch ein schöneres Rostock!» In der Wende-Zeit 1989/1990 wurde die Hinweistafel weggeflext. Die Bohrlöcher gibt's noch. Die Tafel soll sich im Kulturhistorischen Museum befinden.
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