Frischling

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Was in der Schweiz seinen Anfang nahm ist mittlerweile bei allen Bahnen Europas nahezu Gang und Gäbe: Werbelokomotiven.

Die Deutsche Bahn AG begann etwa Mitte der 1990er Jahre und vermietete die Außenhülle einiger Loks der Baureihe 120 an interessierte Unternehmen. Pionier war seinerzeit der schwäbische Modellbahnhersteller Märklin.

Drehstromlokomotiven eignen sich aufgrund ihrer meist glatten Lokkasten, der über keine seitlichen Lüfter oder Maschinenraumfenster verfügt besonders gut für großflächige Werbungen. Zahllose Kunden haben bereits die Loks der Baureihen 101 und 120 für sich entdeckt, und es dürfte nur sehr wenige Fotografen geben denen es bisher gelungen ist alle Werbeloks, die es auf deutschen Gleisen gab abzulichten.

Einen besonderen Reiz üben stets neue Werbelokomotiven aus: Nach der Beklebung erfolgt meist eine unter entsprechendem Medienrummel stattfindende Präsentation, bevor die Lok in den Plandienst geht. In der Regel sind Aufnahmen von der ersten regulären Zugfahrt im neuen "Kleid" auch diejenigen, welche sich beispielsweise ganz gut an Verlage und dergleichen absetzen lassen. Hinzu kommt, dass die Lok meistens noch sehr sauber ist und die Werbung ihre angedachte Wirkung so am besten entfalten kann.

Die Vortag im Berliner Hauptbahnhof präsentierte 101 144, welche für den mittlerweile in der 2. Bundesliga kickenden Verein Hertha BSC Werbung macht, "verirrte" sich mit ihrer zweiten und dritten Zugfahrt nach Osthessen: Im Ersatzverkehr für die zeitweise nur stark eingeschränkt verfügbare Fahrzeugflotte der ICE-T fuhr die Lok am 21. April um 11:32 Uhr mit dem IC 79667 von Frankfurt Süd nach Leipzig in der Nähe von Haunetal-Meisenbach an mir vorbei.

Die Lok verfügte übrigens für einige Tage auf allen vier Lokseiten nur über die genannte sechsstellige Betriebsnummer: Beim Anbringen der Werbefolien waren die Selbstkontrollziffer auf den Fronten und die lange Fahrzeugrregisternummer auf den Längsseiten überklebt worden.

Verwendete Kamera: Nikon D80

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