Kind des Krieges
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde die Entwicklung von Fahrzeugen, die einen Verbrennungsmotor einsetzten kaum mehr gefördert. Hintergrund war das Bestreben sich von internationalen Verträgen und Lieferungen von Erdöl unabhängig zu machen.
Dennoch war es für das Militär ausgesprochen wichtig über Fahrzeuge, besonders im Eisenbahnsektor, zu verfügen, welche schnell und möglichst unauffällig einsetzbar waren. Denn im Gegensatz zu Dampflokomotiven entfielen die langen Anheizphasen und sichtbare Rauch- bzw. Dampfwolken gab es ebenfalls nicht.
In einem Lieferprogramm für die Deutsche Wehrmacht, welches alle deutschen Lokomotivfabriken einbezog, war auch die Baureihe V 36 enthalten, welche anfangs als "WR 360 C 14" bezeichnet wurde. Die Bezeichnung V 36 gibt über die Art des verwendeten Motor (Verbrennungsmotor), sowie die PS-Zahl geteilt durch zehn (in diesem Fall 360 PS) Auskunft.
Von den einst 292 gelieferten Loks fanden nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Exemplare eine neue Verwendung bei der Deutschen Bundesbahn, welche die Loks im Rangierdienst, aber auch auf Neben- und teilweise angrenzenden Hauptbahnen im leichten Personen- und Güterzugdienst verwendete.
Die Kraftübertragung erfolgt über eine sogenannte Blindwelle und beideseitig eine Kuppelstange, welche für den Antrieb der drei Achsen sorgte. Dieses Prinzip wurde dann später bei der Baureihe V 60 übernommen, welche in weit über 1000 Exemplaren bei der Deutschen Bundesbahn, sowie einigen ausländischen Staatsbahn und zahlreichen Privatbahnen zum Einsatz kam.
Auch heute noch ist die V 60 - mittlerweile allerdings mehrfach modernisiert und nur noch weitgehend in Rangierdiensten - bei der Deutschen Bahn im Einsatz zu beobachten.
Aufnahmedatum: Dienstag, 30. April 2019 - 11:57 Uhr
Dieter Jüngling 08/07/2019 20:25
Ist auch als Modelllok noch sehr beliebt.Gruß D. J.
makna 08/07/2019 18:42
Ein fein ins Bild gesetztes Portrait der Wehrmachtsdiesellok !BG Manfred