Plakat in Sambia
In Sambia liegt die HIV-Infektionsrate bei rund 25-30 Prozent der Bevölkerung. Sambia hat 11,7 Millionen Einwohner. Im Jahr 2005 gab es in Sambia 1,13 Millionen AIDS-Kranke. 98.000 Menschen starben an AIDS. Die Lebenserwartung der heute geborenen Kinder ist von durchschnittlich 44 (1993) auf 33 Jahre (2003) gesunken.
In Sambia haben schon 630.000 Kinder durch AIDS ihre Mutter oder ihren Vater verloren. Nach dem Tod der Eltern werden die Kinder nach afrikanischer Tradition in der Familie des Onkels oder bei den Großeltern aufgenommen. Aber oft resigniert die ganze Familie aufgrund von Arbeitslosigkeit und Armut. Deshalb leiden AIDS-Waisenkinder oft an Unterernährung, werden misshandelt oder zur Arbeit gezwungen und haben somit oft keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.
Die afrikanische Großfamilie ist mittlerweile kaum noch in der Lage, weitere AIDS-Waisen zu integrieren. Viele AIDS-Waisen finden nur zeitweise Unterschlupf bei Verwandten und müssen sich dann alleine durchschlagen. Sie wachsen in Heimen oder auf der Straße auf und laufen Gefahr, zu verwahrlosen, zu erkranken und sexuell missbraucht zu werden.
AIDS hindert Kinder massiv am Schulbesuch. Viele von ihnen müssen sich um ihre kranken Eltern kümmern oder jüngere Geschwister versorgen. AIDS-Waisen müssen arbeiten und können das Schulgeld nicht aufbringen. Ausgerechnet in besonders betroffenen Gebieten verlieren deshalb die Schulen ihre Schlüsselrolle im Bereich der AIDS-Aufklärung.
In Sambia sterben pro Jahr mehr Lehrer an AIDS, als neu in den Dienst gestellt werden können. Aufgrund der hohen Infektionsrate im südlichen Afrika wird dort voraussichtlich in den nächsten fünf bis zehn Jahren jede dritte Lehrerin und jeder fünfte Lehrer sterben.
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