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Premium (Pro), Buchholz i.d.N.

Schieberhäuschen

Im zwischen Norderelbe und Bille gelegenen Hamburger Stadtteil Rothenburgsort befindet sich auf einer kleinen, künstlich geschaffenen Elbinsel das Industriedenkmal Wasserkunst Kaltehofe. Hier wurde von 1893 an in insgesamt 22 Filterbecken das Elbwasser gereinigt und dann den Hamburgern als Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Notwendig wurde das aufgrund der immer weiter fortschreitenden Verschmutzung des Flusses, aus dem man bis dahin völlig ungefiltert das Trinkwasser für die gesamte Stadt entnommen hatte, und die 1892 zum Ausbruch einer Cholera-Epidemie führte, an der über 8.600 Hamburger starben. Jedes dieser Becken hatte ungefähr die Ausmaße eines Fußballfeldes, und der Zu- und Abfluss des Wassers von einem Becken in das nächste wurde von Arbeitern rund um die Uhr in den sogenannten Schieberhäuschen geregelt, von denen es insgesamt 44 gab; zwei pro Becken. Entworfen wurden sie übrigen von dem Architekten Andreas Meyer, der auch die prächtigen Backsteinbauten in der Speicherstadt konzipierte.

1990 wurde die Anlage stillgelegt und versank für 20 Jahre in einen Dornröschenschlaf, in dem die Natur sich große Teile der Anlage zurückeroberte. Mehrere Anläufe, das Gebiet als Freizeitpark, Wohngebiet oder Campingplatz zu nutzen, scheiterten entweder an Anwohnerprotesten oder aufgrund der Schadstoffbelastung des Geländes. Ab dem Jahr 2003 wurde schließlich ein Nutzungsplan erstellt, der einen Großteil des Gebietes weiterhin sich selbst überließ, während auf dem Rest des Areals das Freiluftmuseum Wasserkunst Kaltehofe entstand. Einige der Schieberhäuschen wurden wiederinstandgesetzt und ein Naturerlebnispfad angelegt, von dem aus man seit 2009 die wieder reichlich angesiedelte Tier- und Vogelwelt beobachten kann. Es entstand ein echtes Kleinod, das von Mittwoch bis Sonntag der Öffentlichkeit frei zugänglich ist (momentan ist es leider Corona-bedingt geschlossen) und einen Teil der Hamburger Stadtgeschichte näherbringt, der selbst vielen Hamburgern nicht bekannt sein dürfte.
(Quellen: Wikipedia; wasserkunst-hamburg.de)

Hamburg-Rothenburgsort im Oktober 2020
Die Aufnahme zeigt die kunstvoll verzierte Tür eines der Schieberhäuschen, die nicht renoviert, sondern der Natur überlassen wurden. Wer eines der Häuschen von der anderen Seite sehen möchte, guckt bei Blue Bear Revival :

Filtern, schieben, spiegeln
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Blue Bear Revival

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