Z aus B

Ich heiße Manfred, bin Jahrgang 1953 knipse und fotografiere schon seit den späten 60er Jahren mit wechselnden Ausrüstungen.

Ich fotografiere in bunt und in schwarz-weiß. Landschaften, Menschen, Makros, Architektur, Sonnenunter- ( und seltener) aufgänge. Auch Blümchen und Vögelchen. Wenn ich gar nichts anderes finde auch schon mal ne Katze. Dass Blümchenfotos spießig sind (sein sollen) geht mir ziemlich am A… vorbei.

Ich bin Amateur und lerne. Wenn ich meine alten Bilder anschaue wundere ich mich oft (lange nicht immer) dass mir diese mal gefallen hatten.
Ich freue mich natürlich über einen Kommentar zu meinen Bildern. Dabei ist es mir eigentlich fast egal ob Lob oder Tadel. Wenn ein Bild so viel Aufmerksamkeit geweckt hatte, dass sich jemand die Mühe machte sich näher mit dem Bild zu befassen, freut mich das. Und wenn jemand konstruktive Kritik äußert, freut mich das auch!
Aber die sehr weit verbreitete und immer häufiger auftretende (Un)sitte, innerhalb einer Bubble die Bilder gegenseitig zu lobhudeln, finde ich kindisch. Das merkwürdige Verhalten, lobst du meines, dann lob ich auch das deine, mach ich nicht mit. Was hat man davon? Eine große Sammlung sinnloser Likes. Man lernt nichts. Im Gegenteil, wenn ein schlechtes Bild viele Likes von sogenannten Freunden bekommt, besteht nur die Gefahr, dass ich noch mehr schlechte Bilder hochlade. Bei guter Laune finde ich diese Sitte menschlich verständlich, aber albern und kindisch, an schlechten Tagen eher erbärmlich.
Was ich früher nie so wahrgenommen habe, mir in letzter Zeit aber zunehmend auf den Zeiger geht, sind Versuche, mit suggestiven Bild-Text-Kombinationen, Besucher mit gesellschaftspolitischen Ansichten zu konfrontieren, bzw. zu manipulieren. Zum Glück zwar meistens plump und eher dümmlich, aber ich bin mir sicher, dass sich das ändern wird. Ich fürchte, dass sich mit der Zeit auch professionellere Meinungsmacher hier einnisten. Die „unschuldigen“ Zeiten scheinen zu Ende zu gehen.
Auch der, in den letzten Monaten zunehmende, „Krieg“ zwischen den Vertretern verschiedener Bubbles, ist nach meiner Meinung ein erbärmliches Trauspiel.
Erwachsene Menschen beschimpfen sich gegenseitig wie pubertierende Schüler in der großen Pause.

KI Bilder.
Ein sehr interessantester Aspekt solcher Bilder ist ein psychologischer.
KI bietet, ähnlich wie Malerei, die Möglichkeit eigene Phantasie in Bildern auszudrücken.
Mit klassischer Fotografie kann ähnliches nur mit sehr großem Aufwand an Aufbau, Maske, Bühnenbild, Kostüme, etc. realisiert werden. Das begrenzt natürlich die Anzahl von Fotografen solcher Werke sehr stark. Darüber hinaus ist sehr vieles was mit KI dargestellt werden kann, konventionell gar nicht machbar.
Mit der Veröffentlichung seiner KI-Bilder gewährt nun deren Ersteller einen Blick in seine Phantasien. Quasi in seine innere Welt.
Und zwar in einem sehr viel höherem Masse, als das bei einfachen, konventionellen Fotos der Fall wäre. Durch frei zugängliche, und relativ einfach zu bedienende KI-Programme ist nun eine zunehmende Anzahl solcher Künstler unterwegs. Und ich bin mir sicher, dass dieser Umstand den „Künstlern“ dabei nicht immer klar ist!

Was ich mir von der community wünsche ist Kritik. Meinetwegen auch ein Verriss.
Aber Bemerkungen wie tolle Schärfe, oder gut getroffen das Vögelchen, finde ich dagegen laaaangweilig. Ob ein Bild scharf ist sehe ich selber. In diesem Sinne,

Danke im Voraus.
Manfred