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Ess-sechsundreißig-zwanzig !

Ess-sechsundreißig-zwanzig !

Was für eine Maschine! In meinen Kindheitserinnerungen tauchen zuerst Dampfloks mit kleinen Rädern auf: 50er, 64er, 65er, 93er, auch noch die 55er und natürlich die 99er. Auf einer etwas weiteren Reise dann zum ersten Mal eine 01 (vielleicht war es auch eine 03). Jedenfalls hatte die so große Bleche vorn am Kessel und unglaublich große Räder, welche die Maschine langsam drehend schon auf eine beachtliche Geschwindigkeit brachten. Später, schon des Lesens kundig, unterschied ich dann schon die Gattungszeichen. G 56.15 oder Gt 46.17 oder Pt 35.15 war da zu lesen. Und an einer 01er las ich es dann auch zum ersten Mal: 'Ess-sechs-und-dreißig-zwanzig' - die Bezeichnung einer Majestät, wie es mir damals schien. Waren das Kerle da oben auf dem Füherstand!
Mit diesen Augen kann man im Leben leider nur eine kurze Zeit lang sehen, aber ich erinnerte mich. Und habe einfach mal auf den Auslöser gedrückt.
Hier ist die Maschine zwar kalt, aber in voller Pracht zu sehen: http://home.arcor.de/abiapitt/pict/DSC_2234_Kopie.htm

Aufn. Meiningen, 5.10.2010

P.S. Kurze Erklärung für die Nicht-Fachleute:
S = Schnellzuglok; 36 = 3 Antriebsachsen, 6 Achsen insgesamt; 20 = größtes Gewicht auf einer Achse, hier 20 Tonnen; Dreieck = Die Lok ist gebaut für die Umgrenzung II (Es gab auch die Umgrenzung I für kleinere Fahrzeuge, diese waren freizügig einsetzbar); Strich über dem Dreieck = Nur der Schonsteinaufsatz ragt über die Umgrenzung I hinaus, die Lok kann also für Ungrenzung I hergerichtet werden.
Außerdem: Ein roter Punkt = Die Lok hat eine Stahlfeuerbüchse (also keine aus Kupfer); WM80 = Weißmetall 80 - ein Lagerwerkstoff (wichtig zu kennen bei Reparaturen).

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