Kehraus und Heimweh ...
Die Terrasse des Sternbräu in Rankweil/Vorarlberg, Österreich am 6.6.2019.
Nun ist der seit geraumer Zeit geschlossen und abgerissen!
Wie oft haben wir dort nach einer schönen Tour Vorarlberger Spezialitäten - bestens zubereitet und preiswert - gegessen und getrunken?!
"Zum Goldenen Schwanenhals" nannten wir unter uns die Gaststätte. Denn Helmut, der Chef, ging oft an den Tischen vorbei - und sah, herumblickend, so aus, als wollte er nachschauen, ob ihn auch jeder gesehen hätte ...
Und wenn wir mal mit Werner (Oswald), unserem Freund aus Frastanz, dort waren - drinnen oder draußen - hieß es gleich von der Junior-Wirtin "Wo isch Bella?"
Die liebe Isabella Oswald ist nun auch schon einige Zeit tot. Nicht nur die inatura in Dornbirn trauert der Pilzexpertin sehr nach: die beiden Oswalds haben für unendlich viele Vorarlberger Neuentdeckungen und Präparate in der inatura in Dornbirn gesorgt - die werden dort gut verwahrt und erhalten.
Alles ist verdammt vergänglich - und heute, wo gestern der letzte Bruder meiner Freundin Christa gestorben ist, bekomme ich wieder unglaubliches Heimweh ins "Ländle", in dem ich in Göfis bei Feldkirch vor etwa zehn Jahren drei Jahre lang gewohnt habe.
Weil ich da seit meiner Kindheit (1958) jedes Jahr in den Sommerferien mit meinen Eltern und Schwestern einige Wochen lang die Ferien verbracht habe. Die dortige Sprache sprach und bis heute meinen ältesten Freund Charly da wohnen habe. Und als Kind die "Drei Schwestern" als meinen ersten Berg erstiegen.
Alles nur, weil mein Opa mütterlicherseits nach dem Krieg mit seiner Frau, einigen Töchtern und Enkeln dort gewohnt hatte und unser Heimatort Düsseldorf zerbombt und zeitweise unbewohnbar war ...
Für nächstes Jahr hat uns Werner aber wieder nach Frastanz eingeladen ... Wir werden kommen!
Und wenn wir das Rheintal entlang fahren und die ersten Berge erkennen können, denke ich wieder an unsere damaligen, über Jahrzehnte stattfindenden Urlaube in den Schulferien: Wer als erster den Kirchturm von Göfis entdeckte, durfte sich im Lehrerhof, unserem Gasthaus fürs Mittagessen, am nächsten Tag was von der Karte aussuchen. Alle aßen sonst stets das feine Tagesmenü für 21 Schilling, incl. Tagessuppe und Dessert! Das waren drei Mark!
Der Lehrerhof ist auch schon ganz lange zu ...
Aber ein Sohn des Lehrerhofwirts, mit dem ich seinerzeit gespielt habe, ist heute Bürgermeister von Göfis.
So schnell ändern sich die Zeiten - aber die Erinnerungen, gerade die schönen, sind es allemal wert, aufgeschrieben zu werden.
Beim zufälligen Ansehen von Fotos wie diesem kommen sie gewaltig hoch ...
7.12.2024 f
Peter Meerdink 08/12/2024 10:21
Ein einfaches Stilleben mit schönen Erinnerungen !LG Peter M
Günther B. 08/12/2024 9:56
Es geht mir irgendwie ähnlich. Die Tage erinnerte ich mich an die Zeit mit Angelika im Ländle. Sie zeigte mir damals einige Naturschutzgebiete im Schwabenland - wo ich dankbar bin, daß sie damals kennenlernen durfte. Bekam dadurch viele seltener Insekten und Pflanzen zu sehen.Heute bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Gegenden nochmals besuchen werde oder besuchen kann.
LG Günther