Konfettimenschen

Konfettimenschen

Konfetti

Einfach rund sind sie, gleich DIN-gemäßer Norm;
platt und flach doch wohl auch, und untereinander konform.
Sind bei spaß'gem Tun zugegen nur,
im ernsthaften Dasein hinterlassen kaum sie eine Spur.

Flattern hin, flattern her, willig jedem Wind,
trivial schwankend, schwächlich, fremdbestimmt.
Schweben kehrender Entsorgung ahnungslos entgegen,
hinweg aus jedwed'ger Erinnerung sie munter sich bewegen.

Bunt sind sie, spaßig rot-gelb-blau,
jedoch nur äußerlich, innerlich recycled-grau.
Grün eingefärbt wie die Natur,
im Wesen doch geschnitzelt' Massenware nur.

Blau wie der Himmel sind sie wohl mithin,
jedoch entfernen sie sich ruhelos von ihm.
Rot wie die Liebe, auch so findet man sie,
doch gefühlvolles Leben sieht man bei ihnen nie.

Gelb wie der Neid, auch diese Farbe sie sich leisten;
zähl sie, von den gelben gibt's die meisten.
So unterschiedlich eingefärbt sie auch sind,
im Kern wertloses Papier man doch nur find.

Zappen hin, zappen her, im Konsum wir rasend toben.
Lieben Spaß und Mode, so buntfarben, wie die da oben.
Das zeitraffende Spiel seit vielen Jahren:
Erlaubt sei, was gefällt, so hört man wichtigst sagen.

Luftschlangenartig winden wir uns durchs Leben,
dem tristen Angepasstsein fügen wir uns ergeben.
Nun ja, wir müssen uns wohl fragen:
Mögen wir ein Konfettimenschendasein denn ertragen?