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Na, das ist doch 'ne Kulisse..

Na, das ist doch 'ne Kulisse..

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Na, das ist doch 'ne Kulisse..

Selten habe ich eine Stadt gesehen, die mit ihren Gebäuden und Straßen so von ihrem Aufstieg und ihrem Verfall, der Suche nach Erneuerung und ihrem Weg so erzählt wie Görlitz.

Nur ein paar Schritte weg von den schon im alten Glanz erstrahlten Straßenzügen und man begegnet einer anderen Zeit. Kein Wunder, dass Hollywood die Stadt zu Görliwood macht.


Ansichten einer Stadt #3

Görlitz, Oktober 2021

... auf ein Schiff zu warten ...
... auf ein Schiff zu warten ...
Per Anhalter 42

Einen Menschen ...
Einen Menschen ...
Per Anhalter 42

Comments 26

  • Raripö 19/12/2021 21:24

    .......... leider wird irgendwann all der marode Charme "wegsaniert" sein ! Leider ....

    LG R.
  • Matthias Polakowski 15/12/2021 11:35

    Ja; Görlitz ist schon etwas Besonderes und ich
    bin immer wieder gern dort.
  • Maud Morell 13/12/2021 19:39

    Du hast sie nochmal in Erinnerung gebracht, den "Hut He:-) ber" und den "Stoff König "
    aus dem damaligen Görlitz.
    LG von Maud
  • Peter Schü - Freiburg 13/12/2021 19:10

    Hallo Anke – als ich das Foto gesehen habe, habe ich erstmal gezögert mit einem Kommentar. Nun ist ja eine breit gefächerte Diskussion entstanden. Das finde ich sehr schön, da gewünscht und nützlich.
    Ob das Bild noch entzerrt werden muss, ist unwichtig. Das Trottoir verlief auch schräg, dort in Natura, wie ich sehen kann.
    Wichtig ist aus meiner Sicht, dass das Bild auch deswegen gut ist, weil es stellvertretend für fast alle unsere Innenstädte eine Mahnung, ja regelrecht ein Hilfeschrei gegen ihren Zerfall ist. Es ist ein Aufruf sowohl an die Politik, wie an jeden einzelnen von uns, dagegen was zu tun. Und wir können alle sofort was tun. Wir können NICHT mehr bei Am… bestellen über den Pizzadienst und bis Za…, oder wie sie sonst alle heißen. Wir können Hut Heiber und Stoff König besuchen. Die werden uns danken und wir tun dabei auch etwas für uns selber. Wenn die Innenstädte sterben, werden wir auf eine gewisse Art mit denen sterben. Auf das Handeln der Politik sollten wir nicht hoffen und warten. Kurzsichtige Zauderer handeln nicht.
    In meiner Heimatstadt schließt 2022 wegen Unwirtschaftlichkeit das Leuchtturm-Kaufhaus der hiesigen Modewelt. Das Modehaus Kaiser, ein einheimischer Familienbetrieb. Für viele noch unvorstellbar, aber leider Realität.
    Bitte, bitte aufstehen vom Sofa und ab ins Kaufhaus!!! Geht auch mit Maske.
    Herzliche Grüße Peter Schü.
    • Per Anhalter 42 13/12/2021 19:31

      Hallo Peter,

      Du hast Recht - es ist derzeit ein Trauerspiel in den Innenstädten. Corona verschärft den ohnehin bestehenden Trend, online zu bestellen. Ich war letztens ganz bewusst im kleinen Zentrum, um dort zu kaufen, was ich brauche und evtl. bekommen könnte. Bei einem echten Traditionsladen, der immer noch mit Haushaltswaren (!!!) in einer kleinen Stadt durchhält, hing ein Schild. Amazon bildet hier nicht aus - wir schon. Und so durfte die Auszubildende mit mir eine Art kleine Messerkunde machen ;)) Es liegt an uns.

      Ich wette Dir, dass sich in einem Jahr die Menschen bei der regionalen Politik beschweren, dass sie die örtlichen Einzelhändler zu wenig unterstützen, dass es keinen Grund mehr gibt, in die Innenstädte zu gehen und ja alles so tot ist - dabei haben nur wir (jeder von uns) es in der Hand, wie unsere Innenstädte aussehen und ob der Einzelhandel jenseits der großen Ketten noch lebt.

      Was jetzt Görlitz im Speziellen anbelangt, kann man sehen, dass diese Stadt mit Erfolg um Erneuerung kämpft, aber jeder Realist kann erkennen, dass eine solch große Stadt nicht insgesamt saniert werden kann, wenn die Menschen fehlen. Warum fehlen die Menschen? Weil irgendwann Arbeit fehlte.

      Danke, dass Du Dich entschieden hast noch was zu schreiben.

      Liebe Grüße Anke
  • verocain 13/12/2021 14:49

    Welch eine Kulisse. Diese Stadt ist wirklich ein Motiv-Eldorado.
    Schön gemacht!
  • UliF 13/12/2021 9:11

    hmmm also mir sagt die Kulisse auch zu. Ich denke da werde ich im neuen Jahr auch mal hinfahren
    LG Uli
  • Davina02 12/12/2021 19:47

    Da ist doch mal eine Fassade mit viel Charme, hoffentlich erhält man das!
    LG Angela
    • Per Anhalter 42 12/12/2021 20:01

      An dem Gebäude nicht, aber ringsherum war es schon top. Problem - jede Menge schöne Bausubstanz, aber auch in sanierten Gebäuden sieht man den Leerstand. Die Mieten sind günstig... der Druck am Markt hoch. Refinanzierung? Schwierig, aber das wäre bei dem extrem schade.
  • Torsten Senst 12/12/2021 18:24

    Sicherlich auch drinnen großartig für Shootings geeignet.
    • Per Anhalter 42 12/12/2021 19:55

      Meist haben sie die Gebäude gesichert ... und die Fenster vernagelt.
    • Torsten Senst 12/12/2021 22:31

      Das ist wohl so. Und leider gehen eben nicht alle Menschen so respekt- und verantwortungsvoll mit leeren Gebäuden um. Doch verlassene Orte gibt es immer noch viele und in manche darf man/frau sogar offiziell zu einer Fototour. Ich habe über www.go2know.de mal eine solche in einer alten Kaserne in Wünsdorf gebucht. Leider hat der Tag nicht ausgereicht, um alles auch nur flüchtig sehen zu können. Liebe Grüße Torsten
  • Der Könich 12/12/2021 17:22

    so triggert man einen könich: stoffkönig und hutheber ... :O) ... ja klar gefält mir das!

    erbaut in einem jahrhundert, dass im letzten ihrer jahrzehnte angekommen ist, gründerzeithäuser, wertig bis hin zu ihrem unnötigen zierrat, gebaut für generationen und gegenwärtig nicht ihres wertes gemäss geschätzt.
    noch immer umweht sie ein hauch des ursprünglichen wohlstandes, glanz und glorie einer epoche die im rückblick im grossen und ganzen sowenig für das eine wie das andere taugt. 
    immerhin würde ich versuchsweise gerne die dienste eines huthebers in anspruch nehmen. weil ich mir nicht sicher bin, welcher der beiden, mir vorschwebenden das nun ist: jener des mir beim grüssenden lüpfen des hutes assistierenden mitarbeiters oder doch jemand, der mich derartig erschreckt, dass mir der hut hochgeht ... :O)
     
    lg heinz
    • Der Könich 12/12/2021 21:11

      so machen wir das. 
      den östereichern, die keine wiener sind ist wien ja ein, nun, sagen wir: man steht wien und den 'weanern' ambivalent gegenüber. ich habe zwar niemals schlechte erfahrungen gemacht, aber ... ;O)
      wien sei, so schrieb karl kraus, der exzentrische wasserkopf einer missgeburt, aus der zentral gelegenen hauptstadt eines riesenreiches war nach dem krieg und zerfall der monarchie ein überdimensioniertes gewusel eines kleinstaates weit ausserhalb des schwerpunktes geworden.
      ich mag wien, ohne es allzu gut zu kennen, klar den ersten bezirk mit dem stephansdom, schönbrunn, den flakturm im arenbergpark mit dem überaus empfehlenswerten 'haus des meeres', die grossen museen, das kunst- und das naturhistorische, das technische, das heeresgeschichtliche und eine reichliche handvoll skurriler und eigenwiliger kleiner museen. es ist eben auch an europäischen massstäben gemessen grosse stadt, mit einer langen, imperialen geschichte. 

      als österreicher fühlt man sich schnell irgendwo zuhause: triest ist wie wien am meer (aber plus amphitheater, das wien nächstgelegene amphitheater ist kaum mehr als ein verfallenes oval, wenn auch teil einer bedeutenden römischen niederlassung) und la spezia ist scheusslich, ausser, mal läuft die uferpromenade entlang, dann ist es so imperial, wie man sich wien nur wünschen kann.
    • Per Anhalter 42 13/12/2021 19:22

      Wenn wir nun schon bei Triest sind, können wir auch noch ein bisschen weiter gehen ... ins mondäne Optija (Kroatien) ... mit einem sehr langen Franz-Josef-Steig mit Blick ins türkise Nass. Die Architektur mag sich nicht so ganz entscheiden, ob sie lieber italienisch oder habsburgisch ist. Aber da wurde geklotzt ... und so wurde das Stückchen nach dem 1. Weltkrieg schon einmal Verhandlungsmasse, ob es nun Österreich oder Italien oder noch was ganz anderes ist. Der Walk of Fame dort ist nun aber klar kroatisch... aber auch hier hast Du überall diese habsburgische Übertreibung ;)) Aber das Eis ist ganz klar italienisch ;)))

      Ich denke, ich sollte einen Reiseführer schreiben ...
    • Der Könich 13/12/2021 21:40

      mit der südbahn ging es auch schon zu kaisers zeiten nach abbazia ... ;O) 

      ich rate zu einem reiseführer in echtzeit: man setzt sich in einen zug oder ins auto und diktiert satzfragmente, worte, die lieder aus dem autoradio (kraftwerks 'autobahn' auf der autobahn ist unbedingt bemerkenswert!) kommentiert, was man gerade sieht.
      so wird schon die anreise ein kapitel ganz persönlicher gedanken und eindrücke, egal ob es das wetter oder eine stadt ist, an der man vorbeifährt. einfach, was einem gerade zu dem was man sieht, einfällt ... am ende bringt man es ein bisschen in form und hat etwas ganz subjektives geschaffen, ohne jeden anspruch auf allgemeingültigkeit. und wozu auch sollte man diesen verfolgen?

      also ja, ich denke auch, du solltest einen reiseführer schreiben. 
      :O)
    • Per Anhalter 42 14/12/2021 9:14

      Mit einem Handy und der Diktierfunktion könnte es klappen;))) werde ich aufgreifen… als Plan.
  • Dorothee 9 12/12/2021 17:09

    Da habe ich sogar mal einen Bericht im Zeitmagazin darüber gelesen, also nicht, dass du in Görlitz warst, sondern dass die Filmemacher die Stadt so begehren. Von Wien her kenne ich auch noch solch alten Häusern,  aber dort zu drehen, ist wahrscheinlich viel teurer und umständlicher.
    • Per Anhalter 42 12/12/2021 17:58

      Als wir da waren, konnte man nicht in das Kaufhaus ... die Dreharbeiten ringsherum waren auch sichtbar.

      Da mir die Stadt so gefallen hat, müsst ihr Euch jetzt noch ein paar Bilder anschauen. Aber ich werbe auch dafür, dort unbedingt mal hinzufahren. Die andere Hälfte dieser Stadt, die mal eine war, liegt in Polen. Und so ist es eine Ironie der Geschichte, dass die Ruhmeshalle für die deutschen Kaiser heute ein polnisches Dom Kultura ist.