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Armin Boor


Premium (Basic), Sohren

Räzebore

Hoch oben im Wald findet sich der „Räzebore“ (Reizenborn). Hier bestand im 18. Jahrhundert eine Einsiedelei, die Eremitage Maria Reizenborn. Auf den alten Fundamenten wurde 1997 eine Kapelle neu aufgebaut und 1998 geweiht. In einer offenen Waldkirche oberhalb der Einsiedelei werden im Sommer gut besuchte Gottesdienste unter freiem Himmel abgehalten. Um den Reizenborn ranken sich Geschichten und Sagen. Das Wunderbild von Spabrücken soll von hier stammen.[9]

Die Eremitage Maria Reizenborn im Wald oberhalb Riesweilers war ein Rastplatz an einem Pilgerweg von Simmern nach Spabrücken, der hier den Soonwaldrücken überquerte.[10] Wenn die Ausoniusstraße als einer der Zuwege zum Jakobsweg, dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, angesehen werden kann, so kamen hier bei Riesweiler zwei Pilgerstraßen zusammen. Die Ausoniusstraße soll jetzt zusätzlich als Jakobsweg ausgezeichnet werden.[11]

In der um das Jahr 1762 erbauten evangelischen Kirche in Riesweiler fallen drei monumentale steinerne Köpfe auf. Eine der Skulpturen ist außen im westlichen Giebeldreieck zu sehen; zwei andere tragen im Inneren als Konsolen die Empore. Ein Heimatforscher vermutet einen Ursprung der Köpfe in vorchristlicher Zeit. Damals habe am Reizenborn ein von steinernen Götterfiguren umringter Kultplatz der keltischen Ureinwohner bestanden. Nach der mittelalterlichen Christianisierung seien um das Jahr 1000 n. Chr. die noch vorhandenen Köpfe der Idole in der ersten Kirche Riesweilers vermauert und dann auch in deren Folgebauten übernommen worden. Typologisch seien diese Steinbildwerke mit den Götterfiguren vom Mont Beuvray (Bibracte) und den im archäologischen Museum von Dijon (Burgund) aufbewahrten Idolen eines keltischen Heiligtums an den Quellen der Seine verwandt.
:Quelle Wikipedia

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