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Urlaub 2019 am Bodensee - Das Konstanzer Konzil zum Schwarzweißen Freitag

Urlaub 2019 am Bodensee - Das Konstanzer Konzil zum Schwarzweißen Freitag

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Matteo70


Premium (World), Münster

Urlaub 2019 am Bodensee - Das Konstanzer Konzil zum Schwarzweißen Freitag

Vom 21.05.-04.06.2019 verbrachten wir unseren Urlaub erstmals in Konstanz am Bodensee. Wir kamen dort gut unter in einem Ferienappartment unseres Bekannten aus dem Hohenloher Land, bei dem wir schon einmal unseren Urlaub vor Ort verbrachten.
Wir verbrachten die Hälfte der Zeit mit spannenden Ausflügen mit Schiff, Bahn und Bus in die sehenswerte Umgebung rund um den Bodensee.
Unsere erste Schiffstour führte uns nach Bregenz in Österreich. Die Fahrt selber war recht kühl, da dauernd bewölkt und etwas windig. Dennoch ließen wir uns unseren Platz auf dem Oberdeck der Stuttgart nicht nehmen und kamen nach gut 3 1/2 Stunden In Bregenz im Hafen an. Die Sonne erwartete uns auch dort nicht, das tat unserer Erkundungstour durch die Landeshauptstadt Vorarlbergs allerdings keinen Abbruch. Zunächst liefen wir auf die Pfänderbahn zu, danch ging unser Bummel durch die untere Altstadt die Kirchstraße hinauf mit den imposanten Kirch- und Klostergebäuden St. Gallus und der Kapuziner. Von dort aus machten wir uns zurück auf den Weg zur Oberstadt. Eine Welt für sich, auf dem Berg gelegen, komplett mit einer Mauer umgeben hat hier das alte Bregenz einen komplett anderen Charme als die Unterstadt, die nicht weniger sehenswert an sich ist. Hier oben in der Oberstadt jedoch spielten sich viele stadtprägende und entscheidende Dinge ab. Ein Angriff der Appenzeller soll hier durch eine alte Frau, der Guta vereitelt worden sein, da sie die Feinde zufällig belauschte und ihr Ansinnen den Stadtherren übermittelte. Heute sagt man immer noch "Ehret die Guta", da sie die Stadt seinerzeit rettete. Sie ist noch heute Legende und wird hochverehrt in Wappen, Lüftlmalereien, etc.
Mystisches gibt es auch zu sehen, z.B. einen getrockneten Hai, der am Stadttor hängt und "Böses" abwenden soll. Aber natürlich befinden sich hier auch die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, das Alte Rathaus, das Deuringschlösschen oder der weltbekannte Turm von St. Martin. Er ist beliebtes Wahrzeichen der Stadt und der größte Zwiebelturm Europas. Dabei war er ursprünglich einmal Getreidespeicher und wehrhafter Wohnturm und wurde später 1601 als Kirchturm ausgebaut. Als Aussichtsturm und auch wieder als Kapelle genutzt ist er ein beliebtes Ziel für Touristen und Hochzeitsgesellschaften.
Spät kamen wir zurück nach Konstanz, das Wetter war weiterhin bewölkt, aber nicht unfreundlich.
Wir nahmen also wieder Kurs auf den Hafen,
wo uns die MS München wieder an Land bringen sollte.
Imposant vor dem Ausstieg war natürlich der Anblick des Konstanzer Konzils und des Münster, die hier perspektivisch sehr nah beeinander zu stehen scheinen.
Das Konzil, einst ein Zollhaus war Austragungsort des seinerzeit größten Religionsstreites der katholischen Kirche. Urban der VI. führte nach Ansicht der deutschen Bischöfe sein Amt nicht zur Zufriedenheit aus und so kam es zur Einberufung einer Bischofskonferenz nachdem schon in der Zeit zuvor Gegenpäpste von Pisa und Avignon aus ins Amt gerufen wurden. 1414 wurde von Johannes XXIII. mit Unterstützung der ihm wohlwollenden Bischöfe das Konzil abgehalten. Entschieden wurde über die Absetzung Urbans und die Enthebung des Papstes zu Avignon Benedikt XIII. Außerdem wurde der reformatorischen Gegenbewegung mit neuen Lehren ,angeführt durch Jan Hus und Hieronymus von Prag ein Ende gesetzt. Beide wurden daraufhin hingerichtet.
Imposant war das wirtschaftliche Treiben zu der Zeit. Der Ort Konstanz war derart überlaufen, da eine hohe Zahl von Gefolgschaften den Adel und Klereus begleitete. Sowohl dem nächtlichen Milieu mußte in großem Umfang genüge getan werden und auch der Brauereiausschank nahm ungeahnte Ausmaße an. Friseure, Schneider, Bäcker und viele andere Berufe wurden vor Ort von Eingereisten übernommen, da die Versorgung durch die vor Ort ansässigen Bürger nicht mehr gewährleistet war.
Heute ist das Konzilsgebäude unter Anderem Ort für ein gemütliches und gehobeneres Speiselokal.
Das Münster von Konstanz, auch hier im Bild zu sehen, ist eine Basilica minor, bis 1821 war sie Bischofskirche. Eine der größten im Ursprung romanischen Kirchen Südwestdeutschlands ermöglicht vom 78 Meter hohen Turm aus in Richtund Bregenz gar einen Ausblick über das Wasser bis zum Horizont.
Die ersten noch heute vorhandenen Bauwerkteile stammen aus der Zeit um 1000. Um 600 bereits gab es auf dem Münsterhügel erste Kirchgebäude.
Durch die Epochen erfuhr der Kirchbau weitere Erweiterungen, Modernisierungen. Zum Teil stürzten auch Bauwerkteile ein und mußten neu errichtet werden. 1856 war mit dem neuen, heute stadtprägenden Kirchturm das Gebäude komplett, so wie es heute noch steht.

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